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Effektive Hilfe bei Post-COVID: Deine Wege zur Regeneration nach Corona

Aktualisiert: 1. Mai

Ein Erfahrungsbericht aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive


Post-COVID ist ein komplexes, oft unterschätztes Krankheitsbild. Es betrifft nicht nur einzelne Organsysteme, sondern den gesamten Menschen – auf körperlicher, kognitiver, emotionaler und vegetativer Ebene. Viele Betroffene fühlen sich wie in einem Dauerzustand des "Nicht-genug-seins": keine Energie, keine Belastbarkeit, kein klares Denken, keine Aussicht auf schnelle Besserung. Die Symptome sind oft unspezifisch, schwankend und betreffen sowohl das physische als auch das mentale Erleben. Körperliche Schwäche, kognitive Störungen (oft "Brain Fog" genannt), emotionale Dysregulation und vegetative Beschwerden wie Herzrasen oder Verdauungsprobleme treten häufig kombiniert auf. Hinzu kommen Unsicherheiten im sozialen Umfeld, berufliche Herausforderungen und eine tiefe psychische Erschöpfung, die Betroffene oft isoliert und unverstanden zurücklässt.


Doch es gibt Hoffnung – und sie liegt nicht in einem einzelnen Wundermittel, sondern in einem präzise abgestimmten, konsistenten Weg der Regeneration. Dieser Prozess verlangt Geduld, ein hohes Maß an Achtsamkeit und ein feines Gespür für die eigene Belastbarkeit. In diesem Artikel zeige ich dir, welche Faktoren eine echte Verbesserung bei Post-COVID ermöglichen können – basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, klinischer Erfahrung und praktischer Arbeit mit Betroffenen. Jeder Abschnitt bietet dir konkrete Werkzeuge, Ansätze und Inspiration, um deinen Weg zurück in ein kraftvolleres, freieres Leben zu gestalten.



Verstehen, was Post-COVID bedeutet


Post-COVID ist eine multisystemische Erkrankung, die den Körper auf verschiedensten Ebenen beeinträchtigen kann. Betroffen sind nicht nur einzelne Organe, sondern häufig ganze Funktionssysteme, darunter:


  • Das Nervensystem: Konzentrationsstörungen („Brain Fog“), autonome Dysfunktion (z.B. Kreislaufprobleme, Herzrasen).

  • Das Herz-Kreislauf-System: Herzrhythmusstörungen, Blutdruckschwankungen, Belastungsintoleranz.

  • Die Lunge: Anhaltende Atemnot, verminderte Belastbarkeit.

  • Das Immunsystem: Fehlregulationen, chronische Entzündungsprozesse.

  • Das Muskel- und Skelettsystem: Muskelschmerzen, Schwäche, Bewegungseinschränkungen.

  • Das Verdauungssystem: Reizdarm-ähnliche Beschwerden, Übelkeit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten.


Diese Vielschichtigkeit macht die Diagnose und Behandlung von Post-COVID so herausfordernd. Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten und variieren oft von Tag zu Tag.


Du bist mit den genannten Problemen nicht allein: Schätzungen, wie viele Menschen nach einer Coronavirus-Infektion von Long COVID betroffen sind, gehen jedoch auseinander. Während frühere Untersuchungen von 10–30 % ausgingen (Mayo Clinic, 2023), zeigen neuere globale Analysen, dass etwa 6 von 100 COVID-Patienten ein Post-COVID-Syndrom entwickeln (WHO, 2025). Das Risiko scheint heute etwas geringer zu sein als zu Beginn der Pandemie – vermutlich dank Impfungen und neuer Virusvarianten. Dennoch bleibt Long COVID eine ernstzunehmende Corona Spätfolge und kann grundsätzlich jeden treffen, auch Menschen mit zunächst mildem Verlauf.

Besonders Fatigue gehört zu den Symptomen, die Betroffene als am belastendsten empfinden. Betroffene berichten häufig, wie sie nach wenigen Stunden Wachsein schon wieder völlig erschöpft sind. Dieses Ausmaß an Erschöpfung lässt sich kaum in Worte fassen. Hinzu kommt häufig eine Frustration, weil das Umfeld die Unsichtbarkeit der Symptome oft nicht nachvollziehen kann. Gleichzeitig plagt die Sorge, ob dieser Zustand überhaupt wieder vorbei gehen wird. Tatsächlich zeigen Studien, dass viele Long COVID-Patienten noch lange kämpfen: Laut einer britischen Studie waren ein Jahr nach der Infektion nur etwa ein Drittel der Betroffenen vollständig symptomfrei (britische Studie, 2021). Das bedeutet umgekehrt, dass zwei von drei auch nach einem Jahr noch Beschwerden hatten. Diese Zahlen mögen erschreckend wirken, doch sie zeigen vor allem: Du bildest dir nichts ein. Long COVID ist real, wird intensiv beforscht und immer besser verstanden.



Der Weg zurück: Was wirklich bei Post-COVID hilft


Angesichts der Vielfalt der Symptome gibt es keine einfache Pille, die Long COVID heilt. Doch das heißt nicht, dass man dem Post-COVID-Syndrom hilflos ausgeliefert ist. Ärztinnen und Therapeutinnen verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz: Zuerst sollten mögliche organische Schäden oder andere Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen werden. Wenn beispielsweise Herz oder Lunge durch die Infektion beeinträchtigt wurden, müssen diese gezielt behandelt werden. In vielen Fällen jedoch lassen sich keine bleibenden Organschäden finden – die Funktionsstörungen scheinen eher funktionell oder durch anhaltende Entzündungsprozesse und eine Überreaktion des Immunsystems bedingt zu sein.

Für die eigentliche Long COVID Behandlung empfehlen Experten eine Kombination aus medizinischer Rehabilitation, psychologischer Unterstützung und symptomlindernden Maßnahmen. Eine aktuelle systematische Übersichtsarbeit im British Medical Journal (BMJ, 2024) fasst zusammen, welche Ansätze bislang am wirkungsvollsten sind: Körperliches Aufbautraining und physische Rehabilitation können demnach die allgemeine Gesundheit deutlich verbessern. Insbesondere ein moderates, betreutes Ausdauertraining mehrmals pro Woche führte zu besserer körperlicher Leistungsfähigkeit (BMJ, 2024). Wichtig ist jedoch, langsam zu starten und die Intensität behutsam zu steigern, um Post-Exertional Malaise (eine Verschlechterung der Symptome nach Überanstrengung) zu vermeiden. Ebenso zeigte ein online-basiertes Cognitive Behavioral Therapy (CBT)-Programm, also eine kognitive Verhaltenstherapie, im Vergleich zur Standardversorgung vielversprechende Effekte: Teilnehmer litten weniger unter Fatigue und Konzentrationsschwierigkeiten (BMJ, 2024). Das unterstreicht, wie sehr körperliche und psychische Erholung Hand in Hand gehen.


Nahaufnahme von Füßen auf einem schmalen Naturpfad – Symbol für achtsames, langsames Voranschreiten während der Regeneration bei Post-COVID.
Sanfte Schritte auf dem Weg der Heilung – Regeneration beginnt mit Achtsamkeit, Geduld und Vertrauen in den eigenen Prozess.

In meiner Arbeit habe ich gesehen, welche Schritte besonders hilfreich sein können:


  • Pacing und Energiehaushalt: Lerne, deine Energie klug einzuteilen. Überfordere dich nicht und plane Pausen ein, bevor die Erschöpfung übermächtig wird. Dieses Pacing wird auch in Long COVID Leitlinien empfohlen, um sich langsam zu steigern, ohne Rückfälle zu provozieren (Nature Reviews Microbiology, 2023).


  • Sanftes Ausdauertraining: Sofern ärztlich erlaubt, können leichte körperliche Aktivitäten wie Spaziergänge, Radfahren oder Yoga die Kondition verbessern. Studien zeigen, dass gezieltes Training mehrmals pro Woche langfristig die Belastbarkeit erhöhen kann (BMJ, 2024). Wichtig: Höre auf deinen Körper und steigere Umfang und Intensität nur langsam.


  • Atemübungen und Entspannung: Atemtherapie und Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga helfen, das Nervensystem in einen Ruhemodus zu versetzen. Erste Untersuchungen legen nahe, dass Meditation Fatigue und Schlafprobleme lindern kann (Porter & Jason, 2022). Zudem reduzieren Atemübungen Stress und können die Atemmuskulatur stärken.


  • Psychologische Unterstützung: Scheue dich nicht, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Long COVID betrifft auch die Seele – die Ungewissheit und eingeschränkte Leistungsfähigkeit führen oft zu Ängsten oder Niedergeschlagenheit. Eine psychologische Begleitung oder Selbsthilfegruppen können enorm dabei helfen, Strategien im Umgang mit der Erkrankung zu entwickeln und Hoffnung zu behalten.


  • Schlafhygiene und Ernährung: Guter Schlaf ist essenziell für die Regeneration. Halte feste Schlafenszeiten ein und schaffe dir abends ein beruhigendes Ritual. Auch eine ausgewogene Ernährung unterstützt deinen Körper – achte auf genügend Protein, Vitamine (z.B. Vitamin D) und Omega-3-Fettsäuren für die Nervenfunktion. Zwar gibt es noch keine spezielle "Long COVID-Diät", aber ein gesunder Lebensstil legt das Fundament für Heilungsprozesse. Zusätzlich werden bestimmte Nahrungsergänzungen wie Coenzym Q10, N-Acetylcystein (NAC) oder Zink aktuell als mögliche Unterstützer bei mitochondrialem Stress und Entzündungsmodulation diskutiert (BMJ, 2024). Sprich darüber am besten mit einer medizinischen Fachperson, um die individuell passende Strategie für dich zu finden.



Gezielt Reize setzen: Mikro-Stressimpulse als Heilungsunterstützung


Ein oft unterschätzter Schlüssel zur Regeneration nach Corona sind kontrollierte Mikro-Stressimpulse – kleine, bewusst gesetzte Reize, die deinen Körper herausfordern, aber nicht überfordern. Denn Heilung geschieht nicht in völliger Schonung – sondern im intelligenten Wechselspiel zwischen Reiz und Regeneration.


Gerade bei Post-COVID kann ein dauerhaft unterforderter Körper in einer Art chronischer Starre bleiben, in der Heilungsprozesse ausbleiben. Kleine tägliche Impulse können hier wie ein Funke wirken, der Selbstregulation, Anpassung und innere Kraft wieder in Gang setzt.


Wissenschaftliche Studien zeigen: Gezielt gesetzte Reize wie Kälteexposition oder bestimmte Atemtechniken können Entzündungsmarker wie IL-6 und TNF-Alpha senken, die bei Post-COVID häufig erhöht sind (Kox et al., 2014).


Tautropfen auf einem Grashalm im Morgenlicht – Symbol für sanfte Mikro-Impulse zur Förderung der Selbstheilung bei Post-COVID.
Wie ein Tropfen, der neues Leben nährt, können kleine Impulse große Veränderungen anstoßen.

Hier einige Möglichkeiten, wie du solche Mikro-Impulse sanft in deinen Alltag integrieren kannst:


  • Kälteexposition: Kurze kalte Duschen (z. B. 30 Sekunden) aktivieren den Sympathikus, erhöhen Noradrenalin und wirken entzündungshemmend. Wichtig: immer auf dein Körpergefühl achten und langsam steigern.


  • Atemtechniken: Die Wim Hof Methode kombiniert intensives Atmen und Atemanhalten, wodurch Sauerstoffnutzung verbessert und Entzündungsprozesse moduliert werden können. Studien zeigten, dass regelmäßiges Praktizieren Entzündungswerte signifikant senken kann (Kox et al., 2014).


Hier gilt besonders: Weniger ist mehr. Ziel ist es, den Körper regelmäßig daran zu erinnern, dass er sich sicher anpassen darf – nicht, ihn zu überfordern.

Indem du bewusst kleine, regelmäßige Impulse setzt – körperlich wie mental –, hilfst du deinem Körper, wieder in Balance zu kommen und Schritt für Schritt neue Vitalität aufzubauen.


Natürlich ist jeder Mensch unterschiedlich. Was dem einen hilft, zeigt beim nächsten vielleicht weniger Wirkung. Gerade deshalb ist es wichtig, verschiedene Bausteine der Behandlung zu kombinieren und auszuprobieren, was individuell am besten anschlägt. Leider existiert derzeit noch kein Patentmedikament gegen Long COVID. Einige Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel werden erforscht – von Kortison über Vitamin-Präparate bis hin zu Off-Label-Medikamenten und Antihistaminika. Doch bislang gibt es für viele dieser Ansätze keine eindeutigen Belege einer Wirksamkeit (BMJ, 2024). Die gute Nachricht ist: Viele Betroffene machen mit der Zeit Fortschritte, auch wenn es langsam geht. Es lohnt sich, dranzubleiben und die Hoffnung auf Besserung nicht zu verlieren.



Ganzheitliche Post-COVID Hilfe: Dein Weg zurück zur Balance


Ein häufiges Muster im Genesungsprozess zeigt, wie wichtig es ist, Körper und Geist gleichermaßen in den Heilungsprozess einzubeziehen: Viele Betroffene konzentrieren sich zu Beginn vor allem auf die körperliche Erholung – sie möchten möglichst schnell wieder leistungsfähig werden, probieren verschiedene Trainingsansätze aus und erleben Frustration, wenn die gewünschten Fortschritte ausbleiben. Mit der Zeit erkennen jedoch viele, dass auch die mentale Gesundheit und die Regulation des Nervensystems eine entscheidende Rolle spielen.

Ein bewährter erster Schritt ist die Einführung einfacher Achtsamkeitsübungen, um das ständige Gedankenkarussell zu unterbrechen. Tägliche kurze Momente bewusster Atmung und stiller Achtsamkeit helfen, den Körper wieder als Verbündeten zu erleben – nicht als Gegner, der im Stich gelassen hat.

Dieser Ansatz wird auch wissenschaftlich unterstützt: Studien zeigen, dass Entspannungstechniken und Meditation das überreizte Stresssystem beruhigen und immunologische Prozesse positiv beeinflussen können (Porter & Jason, 2022). Gehirn und Körper können lernen, schrittweise wieder in Balance zu kommen.

Ergänzend bewährt sich der Einsatz sogenannter neuroplastischer Übungen – Aktivitäten, die sanfte Anpassungen im Nervensystem anregen und behutsam die Belastbarkeit steigern. An herausfordernden Tagen kann dies bedeuten, sich auf eine Atemübung und einen kurzen Spaziergang zu beschränken. An besseren Tagen sind leichte körperliche Aktivitäten wie sanftes Krafttraining, Fahrradfahren oder Yoga möglich – stets achtsam dosiert.

Entscheidend ist dabei die Kontinuität und eine positive innere Haltung: Jede noch so kleine Verbesserung wird bewusst wahrgenommen und wertgeschätzt, während Rückschläge nicht als Scheitern, sondern als wichtiges Signal des Körpers interpretiert werden, mehr Ruhe und Regeneration einzubauen.

Mit der Zeit stellen sich oft spürbare Fortschritte ein: Phasen der Erschöpfung werden kürzer, belastbare Stunden nehmen zu, und das Vertrauen in den eigenen Körper wächst langsam zurück.

Genau auf diesen Erkenntnissen basiert der Ansatz des Neuro-Balance Coachings: eine Verbindung wissenschaftlicher Erkenntnisse über Long COVID mit empathischer, individueller Begleitung. Im Mittelpunkt steht, das innere Gleichgewicht – körperlich und mental – schrittweise wiederzufinden. Es geht darum, den eigenen Genesungsweg strukturiert zu gestalten, emotionale Ressourcen zu stärken und gezielte Übungen zu integrieren, die individuell guttun. Denn der Weg aus Long COVID ist kein Sprint, sondern ein achtsamer Marathon – getragen von Geduld, Wissen und der richtigen Unterstützung.


Fazit: Long COVID ist eine Herausforderung, aber keine unüberwindbare. Auch wenn die Genesung Zeit braucht, gibt es Hoffnung und Hilfe. Wichtig ist, dass du auf dich selbst achtest und dir Unterstützung holst, sei es medizinisch, therapeutisch oder durch spezialisierte Long COVID Hilfe.

Bist du bereit, aktiv an deiner Genesung zu arbeiten?  Dann melde dich gerne hier für ein unverbindliches Gespräch. Gemeinsam erarbeiten wir einen Weg, wie du Schritt für Schritt deine Kraft zurückgewinnst und dein Leben trotz Long COVID wieder in die Hand nehmen kannst. Du musst diesen Weg nicht alleine gehen – gerne begleite ich dich dabei, mit Herz und Verstand zurück ins volle Leben zu finden.


FAQ: Häufige Fragen zu Long COVID


Was bedeutet Long COVID bzw. Post-COVID-Syndrom?

Long COVID und das Post-COVID-Syndrom bezeichnen anhaltende gesundheitliche Probleme, die Wochen bis Monate nach einer COVID-19-Infektion fortbestehen. Offiziell spricht man von Long COVID, wenn Symptome über einen Zeitraum von 4 Wochen nach der Infektion bestehen bleiben und vom Post-COVID-Syndrom, wenn Symptome länger als 3 Monate nach Erkrankungsbeginn anhalten (BMG, 2025). Dazu zählen diverse Beschwerden von Erschöpfung über Atemnot bis hin zu neurologischen Problemen. Wichtig: Es handelt sich um reale, physische Vorgänge – Long COVID ist keine Einbildung, sondern eine von Ärzten und Wissenschaft anerkannte Folgeerkrankung.

Welche Symptome treten bei Long COVID am häufigsten auf?

Sehr viele: Am meisten verbreitet ist eine schwere Fatigue, also eine tiefe Erschöpfung und Schwäche. Ebenfalls häufig sind Atemprobleme (etwa Kurzatmigkeit oder Luftnot bei Belastung) und Konzentrationsstörungen ("Brain Fog"). Weitere oft berichtete Symptome sind Kopf- und Muskelschmerzen, Schlafstörungen, Depressionen oder Angstgefühle, Geschmacks- und Geruchsstörungen sowie Herzrasen. Jede*r Betroffene hat eine eigene Symptomkombination. Laut der Weltgesundheitsorganisation zählen Müdigkeit, Atemnot, Schmerzen und Schlafprobleme zu den typischsten Beschwerden (WHO, 2025).

Wie lange dauert es, bis man sich von Long COVID erholt?

Das lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Bei manchen verbessern sich die Symptome innerhalb von wenigen Monaten, andere kämpfen über ein Jahr oder länger damit. Eine britische Studie fand heraus, dass nach einem Jahr nur rund ein Drittel der Betroffenen komplett beschwerdefrei war (britische Studie, 2021). Viele andere hatten noch einzelne Symptome, die aber oft milder wurden. Wichtig ist zu wissen: Eine langsame Besserung ist in den meisten Fällen möglich, auch wenn es lange dauert. Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo. Geduld und vorsichtige Fortschritte sind der Schlüssel – nach und nach stellen sich bei vielen Verbesserungen ein.

Gibt es eine gezielte Behandlung oder Medikamente gegen Long COVID?

Derzeit gibt es kein einzelnes Medikament, das Long COVID heilen kann. Die Behandlung richtet sich hauptsächlich nach den vorliegenden Symptomen. Ärzt*innen können z.B. Atemtherapie, Herz-Kreislauf-Training oder Ergotherapie verordnen, um körperliche Defizite anzugehen. Bei Schlafstörungen oder Depressionen können zeitweise Medikamente hilfreich sein. Experimentelle Ansätze wie antientzündliche Wirkstoffe, Gerinnungshemmer oder Immuntherapien werden in Studien untersucht, sind aber noch nicht Teil des Standards. Vielversprechend sind hingegen Rehabilitation und psychosoziale Unterstützung: Studien zeigen, dass kombinierte Programme aus körperlichem Training und psychologischer Betreuung Long COVID Symptome lindern können (BMJ, 2024). Die Behandlung ist also meist ganzheitlich und auf den einzelnen Patienten zugeschnitten.

Was kann ich selbst tun, um meine Regeneration nach Corona zu unterstützen?

Du kannst einiges tun, um deinen Körper bei der Heilung zu unterstützen. Höre zuerst gut in dich hinein und akzeptiere deine momentanen Grenzen – das ist schwer, aber wichtig. Versuche, deinen Tagesablauf mit Pacing zu strukturieren: wechsle bewusst zwischen Aktivität und Erholung, bevor deine Energie völlig aufgebraucht ist. Leichte Bewegung an der frischen Luft, soweit möglich, kann deinen Kreislauf in Schwung halten. Sehr hilfreich sind auch Entspannungsübungen wie Meditation, Atemtechniken oder progressive Muskelentspannung, um Stress abzubauen. Achte auf Schlaf und nimm dir abends genug Zeit zum Runterkommen (kein Bildschirm direkt vorm Schlafengehen, dafür vielleicht ein warmes Bad oder Hörbuch). Ernähre dich nährstoffreich und ausreichend – dein Körper braucht jetzt gute Bausteine. Und vor allem: Hole dir Unterstützung im Freundes- oder Familienkreis. Reden hilft, und vielleicht kennst du jemanden, dem es ähnlich geht. Zusammen fällt vieles leichter.

Wie kann das Coaching bei Long COVID helfen?

Mein Coaching ist ein speziell entwickeltes Coaching-Angebot, das sich aus meiner Erfahrung in der Arbeit mit Post-COVID-Betroffenen und meinem Wissen als Neuropsychologe sowie meinen Kompetenzen als Yoga Lehrer speist. Ich kombiniere aktuelles wissenschaftliches Know-how über Long COVID mit einer individuell abgestimmten, empathischen Begleitung. Konkret bedeutet das: Wir analysieren gemeinsam deine Situation, erstellen einen machbaren Plan, wie du deine Belastbarkeit steigern kannst, und üben Techniken zur Stressregulation. Zum Beispiel lernst du einfache neuro-mentale Übungen kennen, um dein Nervensystem zu beruhigen und neue Energie zu schöpfen. Wir arbeiten daran, deine negativen Gedankenmuster in konstruktive Gedanken zu verwandeln, die dir Kraft geben. All das erfolgt in deinem Tempo, mit viel Empathie und Verständnis. Ziel ist, dass du dich nicht mehr allein gelassen fühlst, sondern kompetente Begleitung an deiner Seite hast – um körperlich wie seelisch wieder ins Gleichgewicht zu finden.




Verwendete Quellen


Bundesministerium für Gesundheit. (2024, Dezember). Unterschied zwischen Long COVID und Post-COVID-Syndrom[Infografik]. Abgerufen von https://www.bmg-longcovid.de/fileadmin/files/Download_Infografiken/Unterschied/NEU_Dezember_2024/unterschied-post-covid-syndrom-long-covid_download.pdf


Kox M, van Eijk LT, Zwaag J, van den Wildenberg J, Sweep FC, van der Hoeven JG, Pickkers P. Voluntary activation of the sympathetic nervous system and attenuation of the innate immune response in humans. Proc Natl Acad Sci U S A. 2014 May 20;111(20):7379-84. doi: 10.1073/pnas.1322174111. Epub 2014 May 5. PMID: 24799686; PMCID: PMC4034215.


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Post-COVID Conditions

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Ruslan Spartakov

​Psychologe M.Sc. | Yogalehrer | Resilienztrainer

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